Tattenbach Wirtshaus & Stüberl, München

Der Kaiserschmarrn-Stammtisch hat wieder getagt, diesmal im traditionsreichen Tattenbach, einem Wirtshaus im Lehel in unmittelbarer Nähe zur Isar, das auf eine lange Geschichte zurückblickt und heute für bayerische Klassiker in gediegenem Ambiente steht. Neben Klassikern wie Schweinsbraten oder Knödelgerichten findet sich auch der Kaiserschmarrn auf der Karte – mit dem Hinweis auf Bio-Eier in der Zubereitung. Ein idealer Ort also, um die nächste Runde Schmarrn zu testen.
Präsentation & Portion
Auf dem Teller: eine ordentliche Portion, angerichtet mit reichlich Puderzucker. Das Apfelmus kam stückig und angenehm fruchtig daher, auf Nachfrage gab es sogar noch einen zweiten Becher dazu – ein nettes Extra, das positiv auffiel.
Die Portionsgröße insgesamt war in Ordnung, man wird satt, ohne sich überessen zu müssen. Allerdings war es keine besonders große Portion – wer den Schmarrn gerne als ausgedehntes Hauptgericht bestellt, könnte sich etwas mehr wünschen. Preislich liegt der Schmarrn bei 14,90 €, womit er im Münchner Mittelfeld liegt, aber in Relation zur Menge schon im eher etwas gehobeneren Bereich angesiedelt ist.
Geschmack & Konsistenz
Der Teig erinnerte eher an Berliner oder Quarkbällchen – eine Richtung, die zwar für eine fluffige Konsistenz sorgt, mir persönlich aber nicht so zugesagt hat, da dadurch die typische Schmarrn-Textur ein wenig verloren ging.
Karamellisierung war kaum vorhanden, wodurch die klassischen Röstaromen fehlten.
Das Apfelmus war grundsätzlich sehr gut – stückig und frisch, aber die alkoholische Note (vermutlich durch Apfelwein oder eine ähnliche Zugabe) war für meinen Geschmack zu intensiv und hat die Fruchtigkeit etwas überdeckt.
Die in der Karte beworbenen Bio-Eier konnte man geschmacklich nicht wirklich herausschmecken – vermutlich eher ein Hinweis auf die Zutatenqualität als auf ein sensorisches Alleinstellungsmerkmal.
Fazit
Ein Kaiserschmarrn, der durch seine fluffige Konsistenz und das spannende, stückige Apfelmus punktet, aber etwas Karamellisierung und Tiefe vermissen lässt. Die Portion reicht gut für den Hunger zwischendurch oder als Dessert, wirkt aber im Verhältnis zum Preis nicht ganz üppig. Wer klassische Röstaromen sucht, wird hier nicht fündig, dafür bekommt man eine eigenständige Variante mit Berliner-Anklängen und einem Apfelmus, das für Diskussionen sorgt.
Geschmack: 3/5
Portionsgröße: 3/5
Beilagen: 4/5
Preis: 3/5
Gesamt: 13/20