Antonius-Tenne, München
Ebenfalls in München-Sendling gelegen, habe ich das Wochenende genutzt, um die Antonius-Tenne einmal auszuprobieren. Mit Holztäfelungen, traditionellen Möbeln und einer Einrichtung, die an alte bayerische Bauernhäuser erinnert, fühlt man sich hier sofort wohl. Nachdem ich meinen ersten geplanten Besuch von vor ein paar Wochen aufgrund von Betriebsferien verschieben musste, war ich dieses Mal umso gespannter, ob ich auch einen Kaiserschmarrn ergattern kann – ein bisschen Glück war dabei.
Der Kaiserschmarrn: Extra fluffig mit flambierter Überraschung
Zunächst sah es nämlich so aus, als würde ich den Kaiserschmarrn verpassen. Auf der Speisekarte war er gar nicht erst zu finden. Auf Nachfrage wurde mir der Kaiserschmarrn dann allerdings doch angeboten (hat der Schmarrn mittlerweile in Bayern die Sphäre erreicht, dass er schon als selbstverständlich vorausgesetzt werden kann? 😍), dann meinte der Kellner jedoch, dass er ohne Beilagen serviert wird. Ich beschloss, mich auf das höchst ungewöhnliche Experiment einzulassen - und es hat sich gelohnt!
Der Kaiserschmarrn hier ist wunderbar fluffig und wird in einer großzügigen Portion serviert, die gut satt macht. Es war eindeutig, dass hier untergehobener Eischnee für die lockere Textur sorgt. Ein kleiner Nachteil war das Fehlen der Karamellisierung, die ich sonst so gerne mag, aber geschmacklich war er dennoch top. Als Überraschung wurde der Schmarrn mit Cointreau flambiert, was dem Ganzen eine feine, fruchtige Orangennote verlieh.
Beilagen: Rotwein-Zwetschgenröster
Auch bei den Beilagen gab es eine kleine Überraschung. Nachdem der Schmarrn ja als beilagenfrei angekündigt wurde, war ich dann umso erstaunter, als er dann doch mit einem Zwetschgenröster serviert wurde. Mit Rotwein und Zimt verfeinert, verlieh er dem Schmarrn eine tiefere, intensivere Note und harmonierte wunderbar mit dem Cointreau. Die Kombination war einzigartig und passte hervorragend zur leichten Süße des Kaiserschmarrns.
Preis-Leistung: Mit 15,90 Euro für Münchner Verhältnisse fair
Mit 15,90 Euro ist der Kaiserschmarrn hier zwar nicht gerade günstig, aber für Münchner Verhältnisse und die großzügige Portion durchaus fair. Gerade, weil die Antonius-Tenne für ihre Portionen und deftige bayerische Küche bekannt ist, wird man hier nicht enttäuscht. Für eine Qualität mit so fluffiger Konsistenz erscheint der Preis aus meiner Sicht gerechtfertigt.
Fazit
Der Kaiserschmarrn in der Antonius-Tenne punktet vor allem mit seiner luftigen Konsistenz dank des untergehobenen Eischnees und der Note des flambierten Cointreaus. Der fehlenden Karamellisierung kann man aufgrund des fluffigen Teigs und des Rotwein-Zwetschgenrösters durchaus verzeihen. Die urige Atmosphäre macht das Erlebnis perfekt, und wer einmal in Sendling ist, sollte unbedingt in der Antonius Tenne vorbeischauen – auch wenn man vielleicht im Voraus nach dem Kaiserschmarrn fragen muss!
Geschmack: 4/5
Portionsgröße: 4/5
Beilagen: 3,5/5
Preis: 3,5/5
Gesamt: 15/20
